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NEUSEELAND - INSELN DER MULTIVISION

 
Mein Glücksgefühl nimmt mit dem Quadrat der Entfernung zu, denn ich bin nur mehr eine „Tragflächenweite“ vom Thrill getrennt. Als Tandem-Passagier werde ich über Lake Taupo ein Teil vom Extremsport Fallschirmspringen. Ein Karabiner, der mich mit dem Gurtzeug vorne am Tandem-Master verbindet, wird dafür sorgen, dass ich den „Moment der Freiheit“ wie ein Känguru-Baby erlebe.

Vorbei an einer scheinbaren Märchenwelt, begebe ich mich Richtung Taupo Tandem Sykdivingcenter. Der „Atem der Unterwelt“ ist gegenwärtig, in diesem aktiven Geysirgebiet. Die hiesige Unterwelt ist dem Teufel gewidmet, fast jeder dieser spuckenden und rauchenden Krater trägt einen satanischen Namen. Vor meinen Augen taucht der Champagne Pool auf, ein See in dem es unaufhörlich wie in einem Champagnerkelch perlt; dann lasse ich die Rauchzeichen ganz hinter mir.


Mode-Fauxpasses in der Piloten-Welt

Nicht der „personifizierte Traum“ eines Tandem-Masters sorgt in meinem Innersten für Aufregung, sondern seine Sandalen. In Sachen Stil hinkt die Tandem-Welt auffallend. Ich quäle mich in einen hautengen Overall und gerate ungewollt in das Gefühl einer vor der Metamorphose stehenden Schmetterlingsraupe. Zu den Handschuhen, der übergroßen Schutzbrille, erhalte ich noch eine Lederkappe, mit der ich sicher als Conehead durchgehen würde. Wir steigen in die Cessna, deren Eingang nur mit einer Plastikplane verschlossen wird und fliegen in eine Höhe von ca. 3000m. Während ich auf dem Schoss des Dive-Masters sitze, schnallt er uns zusammen und sichert mich durch das für den Sprung angepasste Gurtzeug mit seinem.


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Seitenverkehrter Erdball

Die Erde ist soweit weg, dass mein Gehirn die Höhe von 3000m Höhe nicht mehr realisieren kann. Verbunden an den Dive-Master stehen wir bereits an der offenen Flugzeugtüre, während die eigens am Flugzeug montierte Kamera Fotos von uns macht. Ich habe gerade eine Vision meines Zahnarztes, weil meine Zähne kältebedingt schmerzen, als wir nach einem Schritt schweigsam in die Tiefe fallen. Wir beschleunigen „auf dem Rücken liegend“ in weniger als 10 Sekunden auf 200 km/h und ich verarbeite langsam, dass der Ausstieg im Rückwärts-Salto vollzogen wurde.
Der freie Fall ist ein unbeschreiblicher Moment, in dem es nichts anderes gibt als mich und das Element Luft. Diese „45 Sekunden der Freiheit“ erfüllen mich innerlich mit unbeschreiblicher Glückseeligkeit und Leichtigkeit, die für immer in mein Langzeitgedächtnis gefräst werden.


Malerische Kostbarkeiten

Der Fallschirm wird vom Tandem-Master geöffnet und nach einem kleinen Ruck schweben wir langsam und majestätisch der Erde entgegen. Die leuchtend grünen Kiefer-Wälder, die aquamarinblauen Seen und die gelbbraunen Berge wirken optisch zunehmend größer und ich sauge mich voll mit dieser atemberaubenden Landschaft Taupos. Die sanfte Landung kommt schneller als erwartet und wird mit einem Kuss des Dive-Masters besiegelt. Ich denke an ein Bad im Champagne-Pool, aber das wäre dann auf Grund der hohen Temperatur sicher einmalig gewesen.


nachtbanner

Links:

Lake Taupo
Taupo Tandem Sykdivingcenter
eliG meinte am 26. Nov, 22:07:
Sprachblüten
Bin schon neugierig auf kommende (?) Sprachblüten. jedenfalls kriegst beim lesen richtig lust aufs ferne reisen und champagnerbaden ... 
Morrissey meinte am 14. Dez, 02:39:
Heimweh!!!!!
Oder so was ähnliches. Die Nordinsel ist sooo wunderschön. Musst unbedingt bei Lake Taupo das Bungy mit Wassereintauchen ausprobieren. Kann man prima auch mit ner Wanderung zu den Hukka Fällen verbinden.

Und wenn Du noch etwas Zeit hast auf der Nordinsel, der Mount bei Tauranga, Bay of Plenty...

Beneide Dich für die Zeit im schönsten und entspanntesten Land dieser Welt... sniff....
Gruss von ner Party aus Europa. 
tatjana antwortete am 14. Dez, 21:15:
Splendid !
Das Bungyjumping habe ich bewusst ausgelassen, weil man ja vorm Absprung die Höhe sieht, von der man springt und somit „geistig“ umsetzen kann. Aber wenn man beim Skydive in 3000 Meter Höhe beim Exit steht, dann ist das einfach nur mehr eine Zahl. Also Hut ab vor deiner Leistung, ich hätte diesen tollkühnen Sprung nicht gewagt!

Falls du mit dem Berg den Mount Maunganai meinst, dort war ich nicht. Wäre aber mit Sicherheit auch wunderschön gewesen…aber du weißt ja selbst wie es in Neuseeland ist: man sieht einen Ort, eine Landschaft oder was auch immer und nimmt automatisch an, dass es sich mit Sicherheit um den schönsten Platz handelt. Aber das stimmt nur just in diesem Moment, denn es kommen fortwährend andere Plätze, die wieder anders fantastisch sind. Sozusagen „ein Frühstück für die Augen“ nach dem anderen, oder je nachdem zu welcher Zeit man unterwegs ist…

Leider weile ich bereits wieder in Europa und zähre sozusagen vom „anderen Ende der Welt“…Wo sind denn bloß meine Taschentücher ?... 
Morrissey antwortete am 15. Dez, 00:18:
jepp,
meinte Mount Maunganai. Habe dort ein Zeit lang bei ner Gastfamilie in Tauranga gelebt. Hast recht mit den schönsten Plätzen.

Halte Bungy aber definitiv für keine Leistung, eher für eine Verrücktheit, macht aber Spass. Hatte mir zuvor gesagt, okay, wenn das Seil reissen sollte, dann nur unter Spannung, wenn die Geschwindigkeit schon sehr stark abgefangen ist. Und dann machst Du quasi nur einen Köpfler ins Wasser. Ob die Rechnung aufgegangen wäre, keine Ahnng, da das Seil nicht gerissen ist (c;

Skydive habe ich auch in Taupo gemacht, der Sprung war klasse, der Fall und das lautlose Hinuntergleiten (nachdem der Schirm auf gegangen ist) über dem See auch. Nur als meine Springerin meinte, einige schnelle Drehungen just for fun noch am Ende zu fabrizieren, ist mir erst mal schlecht geworden. War für mich wie Kettenkarussel fahren...und davon wird mir auch extrem übel. 
 

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