Der Puls der Stadt schlägt bei Tag und bei Nacht etwa doppelt so schnell wie der Rest der Südinsel. Von der ersten Sekunde gerät der Besucher in den Sog der Philosophie "Höher-Weiter-Spannender".
Neben dem aufregenden Actionprogramm dient das „Zücken der Kreditkarte“ als weiterer Kick. Denn wo schon kann sich der Unerschrockene zum Sonderrabatt von einem haarsträubenden Abenteuer ins nächste stürzen?
Queenstown liegt am Wakatipu-See, der nach der Maori-Mythologie einst der Rastplatz des Riesen Mataus war. Der Riese hatte die Frau eines Maori gestohlen, der seine Frau befreite und den Riesen in Brand steckte. An der Stelle, wo der Riese gelegen hatte, entstand durch das Feuer ein Loch, das sich mit dem Wasser von den umliegenden Bergen füllte. Das Herz des Riesen schlägt noch heute, und wenn der Riese atmet, dann steigt und fällt alle paar Minuten der Wasserspiegel des Sees um zehn bis zwölf Zentimeter. Allerdings liegt das nicht am Herzschlag des Riesen, sondern am Wechsel des Atmosphärendrucks, hervorgerufen durch heiße und kalte Luftbewegungen über dem See.
"Goldene" Tage in der Skippers-Schlucht
1862 kam es in Queenstown zum größten Goldrausch, als man direkt im Flussbett des Shotover River Nuggets fand. Innerhalb weniger Monate wuchs die Stadt auf über 10000 Goldsüchtige an, die den Fluss planmäßig ausbeuteten. Bevor man jedoch zum Glücksritter wurde, musste jeder für 18 Monate an der Straße zum Skippers Canyon arbeiten. Der Weg durch die berühmt-berüchtigte Schlucht ist mit viel Nachsicht Straße zu nennen und nur mit Vierradantrieb passierbar. Eine Strecke zwischen Himmel und Hölle. Über unebenen felsigen Untergrund geht es im Schrittempo vorbei am tiefen Abgrund und steilen Felswänden. Bei Gegenverkehr muß einer nachgeben und etliche hunderte Meter zurückschieben...
In der “Adventure Capital of the World” kann man den unmöglichsten Freizeitvergnügen nachgehen. Bungi wurde hier erfunden und die Touristen springen von diversen Brücken oder stürzen sich aus sogar aus einem Helikopter. Wildwasser-Rafting, Jeep-Safaris, River-Boarding oder rodeln auf der asphaltierten Rodelbahn ("Luge") sind andere Highlights. Alle paar Jahre erfinden die Neuseeländer eine neue Art, wie man sich für viel Geld in Gefahr begeben kann.
Speed and slow motion
Ein echtes Erlebnis an der Grenze der Vorstellungskraft ist das Jetboat fahren am Shotover River. Bei diesem Boot wird durch den eingebauten Hamilton (=ein innen liegender Motor treibt eine Pumpe an, welche das Wasser am Unterboden des Bootes ansaugt und über eine Düse am Ende des Bootes ausstößt) bis zu 380 Liter Wasser pro Sekunde geleitet. Der am Heck austretende Wasserstrahl ist Antrieb und Lenkung gleichzeitig. Mit größter Genauigkeit wird das 400 PS-starke Boot vom Bootsführer ganz nahe an die Felsen herangelenkt, dann dreht er bei 65 Stundenkilometer ruckartig das kleine Lenkrad und zwingt das Boot zu einer spektakulären Pirouette. Der Bootsfahrer jagt die Powerflunder 25 Minuten rodeo-like über das Wasser, bis nur mehr er die Flussrichtung kennt.
Ein Pendant zu dem teuflischen Cocktail aus Geschwindigkeit und Adrenalin ist ein Wahrzeichen besonderer Art: der Dampfer T.S.S. Earnslaw – betagt, aber nicht weniger würdevoll. Die Earnslaw verkehrt auf dem See seit fast 90 Jahren und ist weltweit eines der letzten historischen Dampfschiffe im Dienst. Der alte Dampfer aus dem Jahre 1912 wird noch immer kräftig mit Kohle geheizt. Vom Deck kann man in diese mächtige schwarze Rauchfahne hinabblicken und solange es man aushält, die öligheiße Luft einatmen.
Am Ende eines Tages verschlingt man nach der Gondelfahrt auf Bob`s Peak einen doppelt gewhopperten Burger mit der Gewissheit, dass der innere Schweinehund besiegt und man selbst Gemeindemitglied der Adrenalin-Junkies ist. Denn deren Rom ist Queenstown.
Links:
Queenstown (General Info)
Shotover Jet
T.S.S. Earnslaw
Skyline (Gondola)
Neben dem aufregenden Actionprogramm dient das „Zücken der Kreditkarte“ als weiterer Kick. Denn wo schon kann sich der Unerschrockene zum Sonderrabatt von einem haarsträubenden Abenteuer ins nächste stürzen?
Queenstown liegt am Wakatipu-See, der nach der Maori-Mythologie einst der Rastplatz des Riesen Mataus war. Der Riese hatte die Frau eines Maori gestohlen, der seine Frau befreite und den Riesen in Brand steckte. An der Stelle, wo der Riese gelegen hatte, entstand durch das Feuer ein Loch, das sich mit dem Wasser von den umliegenden Bergen füllte. Das Herz des Riesen schlägt noch heute, und wenn der Riese atmet, dann steigt und fällt alle paar Minuten der Wasserspiegel des Sees um zehn bis zwölf Zentimeter. Allerdings liegt das nicht am Herzschlag des Riesen, sondern am Wechsel des Atmosphärendrucks, hervorgerufen durch heiße und kalte Luftbewegungen über dem See.
"Goldene" Tage in der Skippers-Schlucht
1862 kam es in Queenstown zum größten Goldrausch, als man direkt im Flussbett des Shotover River Nuggets fand. Innerhalb weniger Monate wuchs die Stadt auf über 10000 Goldsüchtige an, die den Fluss planmäßig ausbeuteten. Bevor man jedoch zum Glücksritter wurde, musste jeder für 18 Monate an der Straße zum Skippers Canyon arbeiten. Der Weg durch die berühmt-berüchtigte Schlucht ist mit viel Nachsicht Straße zu nennen und nur mit Vierradantrieb passierbar. Eine Strecke zwischen Himmel und Hölle. Über unebenen felsigen Untergrund geht es im Schrittempo vorbei am tiefen Abgrund und steilen Felswänden. Bei Gegenverkehr muß einer nachgeben und etliche hunderte Meter zurückschieben...
In der “Adventure Capital of the World” kann man den unmöglichsten Freizeitvergnügen nachgehen. Bungi wurde hier erfunden und die Touristen springen von diversen Brücken oder stürzen sich aus sogar aus einem Helikopter. Wildwasser-Rafting, Jeep-Safaris, River-Boarding oder rodeln auf der asphaltierten Rodelbahn ("Luge") sind andere Highlights. Alle paar Jahre erfinden die Neuseeländer eine neue Art, wie man sich für viel Geld in Gefahr begeben kann.
Speed and slow motion
Ein echtes Erlebnis an der Grenze der Vorstellungskraft ist das Jetboat fahren am Shotover River. Bei diesem Boot wird durch den eingebauten Hamilton (=ein innen liegender Motor treibt eine Pumpe an, welche das Wasser am Unterboden des Bootes ansaugt und über eine Düse am Ende des Bootes ausstößt) bis zu 380 Liter Wasser pro Sekunde geleitet. Der am Heck austretende Wasserstrahl ist Antrieb und Lenkung gleichzeitig. Mit größter Genauigkeit wird das 400 PS-starke Boot vom Bootsführer ganz nahe an die Felsen herangelenkt, dann dreht er bei 65 Stundenkilometer ruckartig das kleine Lenkrad und zwingt das Boot zu einer spektakulären Pirouette. Der Bootsfahrer jagt die Powerflunder 25 Minuten rodeo-like über das Wasser, bis nur mehr er die Flussrichtung kennt.
Ein Pendant zu dem teuflischen Cocktail aus Geschwindigkeit und Adrenalin ist ein Wahrzeichen besonderer Art: der Dampfer T.S.S. Earnslaw – betagt, aber nicht weniger würdevoll. Die Earnslaw verkehrt auf dem See seit fast 90 Jahren und ist weltweit eines der letzten historischen Dampfschiffe im Dienst. Der alte Dampfer aus dem Jahre 1912 wird noch immer kräftig mit Kohle geheizt. Vom Deck kann man in diese mächtige schwarze Rauchfahne hinabblicken und solange es man aushält, die öligheiße Luft einatmen.
Am Ende eines Tages verschlingt man nach der Gondelfahrt auf Bob`s Peak einen doppelt gewhopperten Burger mit der Gewissheit, dass der innere Schweinehund besiegt und man selbst Gemeindemitglied der Adrenalin-Junkies ist. Denn deren Rom ist Queenstown.
Links:
Queenstown (General Info)
Shotover Jet
T.S.S. Earnslaw
Skyline (Gondola)
tatjana - am Sonntag, 29. Februar 2004, 00:01