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NEUSEELAND - INSELN DER MULTIVISION

 
Sie gilt als die neuseeländische Frucht schlechthin, dabei ist sie ein Importgewächs. Unter Ihrem Marketingnamen gelang das haarige Obst zu Weltruhm.

Vor 50 Jahren kam die saftig-süße Frucht, die Kiwi, erstmals von Neuseeland nach Europa. Der Anbau geht auf Missionare zurück, die 1904 das Saatgut vom Jangtse-Tal und den Bergwäldern Chinas mitbrachten. Bis heute ist die Kiwifrucht bei uns auch als Chinesische Stachelbeere bekannt, und als Chinese Gooseberry wurde sie 1952 erstmals nach Europa exportiert.


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Monster-Kiwi mit Aussichsterrasse

Vor allem der Sonnenschein und der gute Boden machen die Bay of Plenty zum Frucht- und Obstgarten Neuseelands für das Produkt Nummer Eins. Der Namen „Kiwi-Hauptstadt der Welt“ wird in der Vorzeigeplantage Kiwi Fruit Country werbewirksam eingesetzt, wo Besucher alles über Anbau, Ernte, Lagerung und Versand des "grünen Obstes mit der haarigen Schale" erfahren.

Die geführte Tour findet in überdimensional gestalteten Kiwi-Wägelchen statt. Die Besucher, die mitten im „Fruchtfleisch“ Platz genommen haben, werden in den dahinzuckelnden Wägelchen über Lautsprecher in die Geheimnisse des Kiwi-Anbaus eingeführt.Hinter meterhohen Hecken verstecken sich die Kiwifelder, um vor Wind geschützt zu werden. Kiwis wachsen, ähnlich wie Weintrauben, an sorgsam drapierten Kiwi-Stöcken, von denen eine ausgewachsene Pflanze bis zu 100 kg an Ernte bringen kann. Die Lieblinge des Farmers sind die weiblichen Blüten, denn nur sie tragen Früchte. Für die unvermeidliche Befruchtung über Insekten hält er sich noch ein paar männliche...


Lebensgrosse Puppen und goldene Kiwis

Die hand-geernteten Kiwis werden mittels Spezialmaschinen und Computermessungen nach Größe und Qualität sortiert. Während der Erntezeit ist die Halle vom Dröhnen und Rattern der Sortiermaschinen und Transportbändern erfüllt, in den restlichen Monaten nehmen zwecks Anschaulichkeit der Besucher lebensgroße Puppen die Arbeitsplätze ein.

Nur die besten, von ovaler Form und nicht zu dick oder zu dünn, treten den Weg in den Export an. Sorgsam verpackt, ist die erste Station das riesige Kühlhaus, wo die Früchte bei idealen Temperaturen von Null Grad bis zu neun Monaten ohne Qualitätsverlust lagern können. Die klassische Kiwi namens Hayward ist aber immer noch der Kassenschlager und dominiert mit 95 Prozent den Anbau und die Vermarktung. Die goldene Kiwi, deren Aroma an eine Mischung aus Melone, Pfirsich, Honig und Zitrusfrüchten erinnert, hat gar eine essbare Schale. Die Verbundgesellschaft der neuseeländischen Kiwi-Bauern, die 1997 gegründete Zespri, exportiert jährlich 1,7 Milliarden Früchte in 70 Länder.


kiwientwicklung

Kiwi: Kult-Status und 3 Bedeutungen

Üppig wie die Ernte ist die Auswahl im Souvenirladen: angefangen von Kleidung, Schmuck und Likör hat alles den Aufdruck der stachelbeerähnlichen Frucht. Neben Kiwi-Schokolade, Kiwi-Tee, Kiwi-Wein, Kiwi-Honig, Kiwi-Marmelade, lockt das Restaurant mit Kiwi-Köstlichkeiten wie Kiwi-Muffins, Kiwi-Eis und Kiwi-Burgers.

Mein Griff zu den als Kuscheltiere-in-Kaninchenfell-gehüllte-Kiwi-Vögel, erinnert mich, dass es in Neuseeland insgesamt 3 Sorten von Kiwis gibt: Das Wappentier (ein fast ausgestorbener flugunfähiger Vogel), eine Frucht und die Bewohner. Wohl wegen des haarähnlichen Fells des Vogels gaben die ersten Siedler, die Maori der hühnereiförmigen Schlingpflanzenfrucht den Namen Kiwi. Der Spitzname für die neuseeländischen Einwohner kam im Ersten Weltkrieg auf, als die Soldaten der Inseln Kiwis genannt wurden. Längst bezeichnen sich die Neuseeländer selbst so.

Links:

Bay of Plenty
Zespri
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